Osnabrück Atterheide, 7.4.2024
Nina und Patrick Wurth
Flugerfahrungen sammeln – mal nicht im Rahmen der Ausbildung
Als Flugschüler haben mein Mann und ich in unseren Crews an einem Teil der “Captain-Squawk-Rallye” teilnehmen können, bei dem es besonders auf Präzision ankommt. Eine zusätzliche Herausforderung waren die erschwerenden Wetterbedingungen.
Nachdem der Start der Luftübungen wegen des zu starken Seitenwindes um einen Tag verschoben wurde, stand der Wind nun besser zur Bahn. Die Windverhältnisse machten es trotzdem selbst erfahrenen Fliegern nicht leicht, die geforderte Genauigkeit der Aufgabenausführung zu erfüllen.
Doch zunächst bekamen auch die Copiloten eine kniffelige Aufgabe gestellt: Aus einem verwirrenden Labyrinth von Buchstaben sollten 30 Namen von Flugzeugherstellern erkannt
werden. Dazu bekamen sie 10 Minuten Zeit.
Als erste Luftübung musste eine Platzrunde geflogen werden mit Ziellandung in einem markierten Feld auf der Piste.
Anschließend starteten die Crews in kurzen Abständen nacheinander zu einer festgelegten Startzeit, um nach einer vorgegebenen Flugzeit einen bestimmten Punkt in der Umgebung zu
überfliegen. Die Flugroute musste individuell geplant werden, jedoch gab es einen für alle gleichen Pflichtmeldepunkt. Je exakter die Flugzeit eingehalten wird, um so besser die Wertung. Und hier zählte jede Sekunde, die von der vorgegebenen Flugzeit abweicht als Abzugspunkt!
Abschluss der Übung war erneut eine Ziellandung – je genauer, desto mehr Punkte.
Das war schon ein ganz schöner Druck, zumal jeder Crew ihr Ehrgeiz anzumerken war. So wurden
in den Teams Ziellandungen auf der vorbereiteten Piste geübt oder die genaue Flugplanung für den Zeitüberflug im Vereinslokal vorbereitet. Mit meiner Crewkapitänin Karin bin ich die Flugroute vorher abgeflogen, um zu sehen, ob wir unsere Flugzeit, Fluggeschwindigkeit, Flughöhe und den Wind richtig berechnet haben. Den stressigen Part hatte dabei definitiv Käpten Karin, da ich als Co-Pilotin nur die Zeit stoppen und den Kurs, die Höhe und unsere zu überfliegenden Etappenziele mit im Blick haben musste. Anders als bei meinen eigenen Flugstunden mit Fluglehrer hatte ich richtig Zeit, auch mal hinauszuschauen.
Mein Mann, der durch die Verschiebung des Starttages für zwei seiner Crewmitglieder einspringen durfte, erfuhr erst kurz vor Beginn der Luftübungen, dass er als Pilot fliegen darf. Er hat neben Fluglehrer Heinrich Lüpping als Crew-Captain und Co-Pilot ganz schön geschwitzt, aber durch die erfahrene Anleitung eine echte Herausforderung gemeistert. Und Spaß gemacht hat es auch.
Dass die Veranstaltung für alle Crews ein Vergnügen war, hat man beim fröhlichen, gemeinsamen Ausklang auf der Vereinsterrasse im Restaurant Leonardo spüren können.
Und für uns als Flugschüler waren es wertvolle Erfahrungen, aber eben auch schöne Momente des Fliegens – mal nicht im Rahmen der Ausbildung.
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